Zeitfahren Hamburg - Berlin und zurück

Moin, moin,
so, dass Zeitfahren (wie es genannt wird) Hamburg - Berlin hat nun stattgefunden. In diesem Jahr bin ich zum ersten mal in einem Team gestartet. Das hat den Vorteil, dass man nicht alleine fahren muss, muss sich dafür aber auch der Gruppe anpassen, besonders in der Geschwindigkeit, nach oben oder nach unten. In meinem Falle eher nach oben.

Die Wettervorhersage verhieß nichts Gutes und das schon über die ganze Woche. Es regnete schon Nachts, appropo Nachts, Aufstehen war um viertel nach vier Uhr morgens angesagt. Es regnete. Mit der Bahn nach Bergedorf, dann zum Start rollen, ca. 6km, Anmeldeprozedur, Brötchen und dann ging es auch schon los, es regnete.

Laut dem Wetterradar und weiterführenden Prognosen sollte es spätestens ab Dömitz aufhören zu regnen, so kam es dann auch, ab Hitzacker wurde der Regen weniger und hörte bald ganz auf, die Straßen trockneten und bei der Kontrolle in Dömitz (die Einzige auf der Strecke) konnten wir die Regensachen ausziehen.

Weiter gings im Eiltempo nach Havelberg, zum Glück hatten wir Rückenwind. Wir hatten jetzt so 180km auf dem Tacho und wollten unsere Kohlehydratspeicher für die letzten 100km wieder auffüllen. Direkt an der Uferstraße liegt ein Döner-Bistro-Fast Food Restaurant welches wir aufsuchten. Döner, Pasta, Cola, kurz Luft holen und weiter.


Irgendwo im Havelland, der anfängliche Regen war schnell vergessen. Danke Sven für das Foto.

Um 3min nach fünf erreichten wir das Ziel in Berlin Gatow, 282km nach 10,5 Stunden Brutto Fahrzeit.




Am Ziel angekommen, hier wird man versorgt mit Grillwurst, Suppe, alkoholfreiem und richtigem Bier.


Das Team Holsteiner Arne, ich, Stefan und Sven. (Ich hoffe, ich darf das hier veröffentlichen, sonst bitte Nachricht).

Erstmal die Füße hoch und genießen dass man mal im Hellen hier angekommen ist. 
Das war ein super anstrengender Ritt, hat aber dank des Teams sehr viel Spaß gemacht, allein wäre ich wohl zwei Stunden länger unterwegs gewesen.
Jetzt schnell das Hotel aufsuchen, welches ich mir hier ganz in der Nähe gebucht hatte.

Ich habe ja Urlaub, ich liebe das Radfahren, das Wetter war gut und sollte es die nächsten drei Tage auch bleiben. Was liegt da näher als mit dem Rad wieder zurück zu fahren? natürlich etwas gemäßigter.
Da Chris keinen Urlaub hatte, machte ich mir im Vorwege schon Gedanken wie ich die Rückfahrt gestalten könnte.
Die Wahlheimat meiner Mutter, die Villa Pustblume in Wesenberg liegt direkt an der Mecklenburgischen Seenplatte. Es ist total idyllisch dort, viel Wald, viel Wasser, eine kleine Stadt mit Hafen und Marktplatz.


Der Radweg bei Rheinsberg, ist zwar sehr schön, aber mit dem Rennrad sollte man vorsichtig sein.


Nicht viel los um diese Jahreszeit in dem kleinen Wesenberger Hafen.


Auch auf dem Wesenberger Marktplatz herrscht herbstliche Stimmung.

Hier konnte ich nun auch meine Wäsche waschen, mit dem Rennrad ist man ja nun noch etwas eingeschränkter als mit dem Tourenrad.
Am nächsten morgen ging es dann weiter Richtung Schwerin. Die ersten km waren sehr schön zu fahren, es gibt in MeckPomm sehr schöne, neu gebaute Radwege, auch abseits der Straßen. Aber eben nicht überall. Wenn man dann an der Bundesstraße entlang fahren muss, nervt das schon sehr, es ist sehr laut und die Autos stinken, wenn dann noch nicht mal ein Radweg vorhanden ist, hört der Spaß echt auf. Zu Glück kommt man auch immer wieder auf ruhigere Streckenabschnitte.


Das nenne ich mal Radweg, von Mirow bis Lärz, etliche km lang.



Der Schlosspark, das Schweriner Schloss, das Hotel ist ganz in der Nähe, nächstes Mal kommen Frau und Kamera mit.


Zum Essen musste ich hier doch tatsächlich nochmal vorbei.

Nach einer guten Nacht und einem ausgiebigen Frühstück brach ich nun die letzte Etappe nach Hause an.
Es war einfach nur herrlich, keine Bundesstraßen mehr, nur wenig befahrene Straßen, es war morgens etwas kühler aber immer noch schön. Der wind hatte, wie vorhergesagt von West auf Südost gedreht, was mir sehr gelegen kam.



Zurück in Schleswig Holstein.


Ratzeburg.


Gehört zu einer ausgiebigen Radtour einfach dazu, ohne geht nicht.


Letzte Pause mit einem besonderen Kaffee in Norderstedt, 25km vor dem Ziel.

Wenn man bei so einer Radtour gleich am ersten Tag mit knapp 300km im hohen Tempo anfängt, werden die Beine automatisch müde. Auf der Etappe nach Wesenberg bin ich jeden Hügel wie eine Schnecke hochgekrochen. Nach Schwerin ging es schon etwas besser, leider hatte ich auf den 130km komplett Gegenwind. Von Schwerin nach Hause waren es nochmal gut 140km, dies war die schönste Strecke, nicht nur wegen des Rückenwindes.
Ich bin in 4 Tagen 665km Rad gefahren, mein Vorderrad hat einen leichten Schlag, die Kette schreit nach Öl und die Reifen könnten vielleicht etwas Luft gebrauchen. Das Rad sieht aus wie Sau, sonst geht es mir sehr gut.

Ralf